Informationen zum Krieg in der Ukraine

Stellungnahmen des Vorstands der ProCredit Holding

 

1. März 2022

Stellungnahme des Vorstands der ProCredit Holding, dass die beschlossenen internationalen Sanktionen gegen Russland keine direkten Auswirkungen auf die ProCredit Gruppe haben

 

Die internationalen Sanktionen gegen Russland in Reaktion auf dessen Invasion in die Ukraine werden täglich verschärft. Die ProCredit Gruppe setzt diese unmittelbar um. Selbstverständlich unterstützen wir alle Maßnahmen, die den militärischen Angriff auf die Ukraine eindämmen könnten.

Die momentanen und unmittelbar zu erwartenden Sanktionen gegen russische Banken werden keine direkten Auswirkungen auf die ProCredit Gruppe haben, da die Gruppe keine Engagements gegenüber russischen Banken, keine russischen Tochtergesellschaften oder sonstige anderweitige Bankaktivitäten in Russland unterhält.

Die strategischen und indirekten Auswirkungen auf die Volkswirtschaften in denen wir tätig sind und auf unsere KMU Kund*innen werden zur Zeit innerhalb unserer gruppenweiten Risikomanagement-Struktur bewertet. Diese sind etabliert, um die sich ständig weiter entwickelnde Lage in der Ukraine sowie die damit verbundenen Sanktionen zu analysieren und darauf reagieren zu können.

Die ProCredit Banken in Ost- und Südosteuropa verfügen lediglich über eine begrenzte Anzahl an Kund*innen, die auf den Handel mit Russland angewiesen sind. Frühere Sanktionen infolge russischer Übergriffe auf fremde Hoheitsgebiete haben bereits zu einer erheblichen Diversifikation der Geschäftsbeziehungen unserer Kund*innen geführt. In diesem Sinne wird die Bedeutung der ProCredit Gruppe und die Widerstandsfähigkeit ihres Geschäftsmodells unterstrichen, da sie sich darauf konzentriert, ihre Kund*innen im Umgang mit einer sehr dynamischen Situation zu unterstützen.

 

25. Februar 2022

Stellungnahme des Vorstands der ProCredit Holding zur Lage der ProCredit Bank Ukraine

 

Wir alle beobachten die russische Invasion der Ukraine mit großer Sorge. Diese Besorgnis geht selbstverständlich weit über die ProCredit Gruppe und ihre Bank in der Ukraine hinaus – aber für uns ist es wichtig, zu diesem Zeitpunkt mit unseren Aktionär*innen und Partner*innen in Kommunikation zu treten – nicht in politischer oder finanzieller Hinsicht, sondern mit einigen Kernbotschaften.

Die ProCredit Gruppe steht hinter ihrer Bank in der Ukraine. Besonders in solchen Zeiten kommt unser entwicklungsorientierter Ansatz voll zur Geltung. Wir haben langjährige Erfahrung in der Ukraine sowie im Umgang mit Konfliktsituationen. Um die Bank in diesem Kontext unterstützen zu können, denken wir vor allem langfristig, während wir unser lokales Management dabei bestärken, täglich durchdachte Entscheidungen, in Reaktion auf die sich schnell ändernden Situationen, zu treffen. Wir glauben, dass wir eine wichtige Rolle spielen und wir vertrauen darauf, dass auch die internationale Gemeinschaft als Ganzes in einer klugen und besonnenen Weise handeln wird.

Wir denken in erster Linie natürlich an unsere 328 Bankmitarbeiter*innen in der Ukraine sowie an unsere 65 Kolleg*innen unserer IT-Tochter Quipu, die in Kiew ansässig ist. Wir haben alle uns möglichen Vorkehrungen getroffen, um ihre Sicherheit zu gewährleisten und werden dies auch weiterhin tun. Gleichzeitig werden wir den engen Kontakt mit unseren Kreditnehmer*innen und Einlagenkund*innen über die effektiven digitalen Kommunikationskanäle halten, die wir in den letzten Jahren etabliert haben. Unsere Bank in der Ukraine hat an alle unsere Kund*innen Nachrichten verschickt, in der sie über die aktuelle Lage unserer Bankgeschäfte informierten. Es sind vor allem die langfristigen Beziehungen zwischen unseren sehr erfahrenen Mitarbeiter*innen und unseren Kund*innen, die uns dabei helfen, auf die aktuelle Lage reagieren zu können.

Die ProCredit Bank Ukraine wird eng mit der ukrainischen Nationalbank (NBU) zusammenarbeiten um sicherzustellen, dass der Finanzsektor stark und verantwortungsbewusst auf die Entwicklungen reagiert und um unsere Kundschaft auch weiterhin unterstützen zu können. Die NBU hat derzeit Beschränkungen für Devisen und Bargeldabhebungen eingeführt. Die engen Beziehungen, die wir zu unseren Einleger*innen haben und das Vertrauen, das wir als deutsche Bankengruppe genießen, werden in diesem Kontext wichtig sein.

Der Fokus dieser Mitteilung ist nicht auf die möglichen finanziellen Auswirkungen gerichtet. Die Lage ist viel zu dynamisch, um in diesem sehr frühen Stadium eine sinnvolle Bewertung vornehmen zu können. In Fakten und Zahlen: Die ProCredit Bank Ukraine trägt rund 13 % zum Kreditportfolio der Gruppe bei. Unser Engagement in den Regionen Donezk und Luhansk ist sehr begrenzt.

Die Gruppe ist gut aufgestellt, um etwaige kurzfristige Liquiditätsengpässe zu bewältigen. Natürlich wird jetzt die Kreditvergabe in der Ukraine beschränkt und wir fokussieren uns darauf mit Bestandskund*innen zu arbeiten, um auf die sich entwickelnde Situation reagieren zu können. Die ProCredit Gruppe besteht aus 12 Banken, wobei der Großteil unserer Aktiva durch die Geschehnisse in der Ukraine nicht direkt beeinflusst werden. Die ProCredit Holding hat Risk-Management-Strukturen implementiert, um einen guten Einblick, Beurteilungs- und Reaktionsvermögen gegenüber gruppenrelevanten Risiken sicherzustellen, die aus der Situation in der Ukraine und aus breiteren Sanktionen entstehen können.

Wir schätzen die Unterstützung durch unsere Aktionär*innen und Partner*innen. Seien Sie versichert, dass unsere Kolleg*innen in der Ukraine für Ihre Gedanken und Ihre Unterstützung dankbar sind.

Research Studien

 

1. März 2022

Edison Investment Research