Der Europäische Investitionsfonds (EIF) und die ProCredit-Gruppe stellen weitere 800 Millionen Euro für innovative kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in elf Ländern bereit. Damit stehen ihnen nun 1,62 Milliarden Euro zur Verfügung.
Die durch den EIF garantierten Mittel werden über südost- und osteuropäische ProCredit-Banken an Unternehmen vergeben, die neue Technologien einsetzen und neue Produkte herstellen. Die Fazilität ist in elf Ländern verfügbar (Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Georgien, Deutschland, Griechenland, Moldau, Nordmazedonien, Rumänien, Serbien und Ukraine). Vorherige Vereinbarungen mit der ProCredit kamen bereits rund 2 000 innovativen KMU zugute, vor allem im verarbeitenden Gewerbe sowie im Groß- und Einzelhandel. In den kommenden Jahren wird ihre Zahl weiter steigen.
Die Vereinbarungen wurden im Rahmen der InnovFin-Initiative der Europäischen Kommission unterzeichnet, die aus dem EU-Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 finanziert wird. Durch diese Initiative können die teilnehmenden Banken Kredite an innovative Unternehmen vergeben, die durch eine EIF-Garantie besichert sind. Die in EU-Mitgliedstaaten unterzeichneten Vereinbarungen wurden durch den Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) ermöglicht, das Kernstück der Investitionsoffensive für Europa der Europäischen Kommission („Juncker-Plan“).
Jyrki Katainen, Vizepräsident der Europäischen Kommission für Arbeitsplätze, Wachstum, Investitionen und Wettbewerbsfähigkeit: „Vor zwei Jahre gaben wir die Bereitstellung von 820 Millionen Euro für kleine und mittlere Unternehmen in elf Ländern bekannt. Jetzt verdoppeln der Europäische Investitionsfonds und die ProCredit ihre finanzielle Unterstützung, sodass dort nun 1,62 Milliarden Euro für KMU zur Verfügung stehen. Die noch intensivere Unterstützung der EU kommt Tausenden Menschen zugute, die Geld für ihre innovativen Geschäftsideen brauchen. 2 000 KMU haben bereits Mittel erhalten.“
Pier Luigi Gilibert, geschäftsführender Direktor des EIF: „Wir freuen uns über die positiven Ergebnisse der Vereinbarungen, die wir im Rahmen von InnovFin – Garantien für KMU mit der ProCredit unterzeichnet haben. Durch ihr fest etabliertes Filialnetz und ihr Know-how bei der Vergabe von KMU-Krediten kann die ProCredit die von der EU besicherten Mittel in den elf Ländern zügig vergeben. Dadurch bekommen Unternehmen Zugang zu Kapital und können in Europa Innovationen vorantreiben.“
Dr. Claus-Peter Zeitinger, Aufsichtsratsvorsitzender der ProCredit Holding: „Die Ausweitung unserer Vereinbarung ist für unsere Gruppe ein wichtiges Signal: Sie zeigt unseren Kunden, dass die EU Investitionen innovativer KMU in Südost- und Osteuropa weiter fördert und dass der Entwicklungsbeitrag den die ProCredit-Banken in ihren Ländern leisten von der EU anerkannt wird.“
Der EIF
Der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört zur Europäischen Investitionsbank-Gruppe. Seine Aufgabe besteht im Wesentlichen darin, kleinsten sowie kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Europa den Zugang zu Finanzierungsmitteln zu erleichtern. Der EIF beteiligt sich an Risikokapital- und Wachstumskapitalfonds und entwickelt speziell auf KMU zugeschnittene Garantie- und Mikrofinanzinstrumente. Damit fördert er die Ziele der EU in den Bereichen Innovation, Forschung und Entwicklung, Unternehmertum, Wachstum und Beschäftigung. Weitere Informationen zur Tätigkeit des EIF im Rahmen des EFSI sind hier abrufbar.
Die ProCredit-Gruppe
Die ProCredit Holding AG & Co. KGaA mit Sitz in Frankfurt am Main, Deutschland, ist die Muttergesellschaft der internationalen ProCredit-Gruppe, die Banken für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) umfasst und deren operativer Fokus auf Südost- und Osteuropa liegt. Zudem ist die ProCredit-Gruppe in Südamerika und Deutschland tätig. Die Aktien der Gesellschaft werden im Prime-Standard-Segment der Frankfurter Börse gehandelt. Zu den Ankeraktionären der ProCredit Holding AG & Co. KGaA gehören die strategischen Investoren Zeitinger Invest und ProCredit Staff Invest (mit den Anlagevehikeln für die Mitarbeiter der ProCredit), die niederländische DOEN Participaties BV, die KfW und die zur Weltbankgruppe gehörende IFC. Als übergeordnetes Unternehmen der Gruppe im Sinne des deutschen Kreditwesengesetzes wird die ProCredit Holding AG & Co. KGaA auf konsolidierter Ebene von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht und der deutschen Bundesbank überwacht. Weitere Informationen sind auf der Website der Gruppe unter www.procredit-holding.com abrufbar.
Der Juncker-Plan
Die Investitionsoffensive für Europa, der sogenannte Juncker-Plan, ist eine der obersten Prioritäten der Europäischen Kommission. Ihr Ziel ist es, Investitionen anzukurbeln, um Arbeitsplätze zu schaffen und das Wachstum zu fördern. Zu diesem Zweck werden neue und vorhandene Finanzierungsmittel intelligenter genutzt und Investitionshindernisse beseitigt. Gleichzeitig werden Investitionsvorhaben stärker ins Licht der Öffentlichkeit gerückt und durch technische Hilfe unterstützt. Der Europäische Fonds für strategische Investitionen (EFSI) ist das Kernstück des Juncker-Plans. Er stellt Garantien für Erstverluste, sodass die EIB mehr Projekte finanzieren kann, die oftmals auch mit höheren Risiken behaftet sind. Die Projekte und Vereinbarungen, die bisher im Rahmen des EFSI genehmigt wurden, dürften Investitionen von fast 410 Milliarden Euro mobilisieren und etwa 952 000 KMU in allen 28 Mitgliedstaaten zugutekommen.
InnovFin
Das Produkt InnovFin – Garantien für KMU gehört zu der Initiative InnovFin – EU-Mittel für Innovationen, die im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms Horizont 2020 der EU entwickelt wurde. Über InnovFin werden Garantien und Rückgarantien für Fremdkapitalfinanzierungen zwischen 25 000 Euro und 7,5 Millionen Euro bereitgestellt. Das erleichtert innovativen kleinen und mittleren Unternehmen sowie kleinen Midcap-Unternehmen (weniger als 500 Beschäftigte) den Zugang zu Kapital. Das Produkt wird vom EIF verwaltet und von Banken und anderen Finanzinstituten in den EU-Mitgliedstaaten und assoziierten Staaten eingesetzt. Ein Teil der Verluste, die den zwischengeschalteten Instituten bei Fremdkapitalfinanzierungen im Rahmen der Fazilität entstehen, ist durch die EU und den EIF abgesichert.
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