ProCredit erzielt starkes Neunmonatsergebnis und 13,6 % Eigenkapitalrendite; alle Banken der Gruppe in Südost- und Osteuropa mit verbesserten Ergebnissen

  • Ergebnis von 94,0 Mio. EUR in 9M 2023 entspricht einer Eigenkapitalrendite von 13,6 % und liegt damit im Bereich der mittelfristigen Prognose der Gruppe
  • Positive Entwicklung innerhalb der Gruppe stark diversifiziert, da alle zehn Banken in Südosteuropa und Osteuropa zur Ergebnisverbesserung beitragen
  • Nettozinsmarge mit 3,6 % rund 50 Basispunkte höher als in 9M 2022
  • Kosteneffizienz mit Kosten-Ertrags-Verhältnis von 58,7 % weiter verbessert
  • Risikokosten von 20 Basispunkten spiegeln stabile Portfolioqualität und konservatives Risikoprofil wider
  • Besonders gutes Einlagenwachstum von 10,3 %; Kredite wachsen um 1,9 % und zeigen insbesondere in Q2 und Q3 gute Wachstumsdynamik
  • Starkes 9M-Ergebnis trug zur am 26. Oktober 2023 veröffentlichten Anhebung der Prognose für das Geschäftsjahr 2023 bei

Die hauptsächlich in Südost- und Osteuropa tätige ProCredit Gruppe hat in den ersten neun Monaten 2023 ein starkes Finanzergebnis von 94,0 Mio. EUR erzielt. Die Eigenkapitalrendite verbesserte sich deutlich auf 13,6 % und unterstreicht damit den mittelfristigen Ausblick der Gruppe. Das starke Ergebnis konnte vor allem aufgrund der anhaltend positiven Entwicklung der Nettozinsmarge sowie eines verbesserten Kosten-Ertrags-Verhältnisses von 58,7 % erreicht werden. Stabile Kreditrisikoindikatoren führten zu moderaten Risikokosten von 20 Basispunkten, die bereits zusätzliche Risikovorsorge für das Ukrainegeschäft der Gruppe aus dem dritten Quartal beinhalten. Infolge der positiven operativen und finanziellen Entwicklung der Gruppe beschloss das Management am 26. Oktober 2023 die erneute Anhebung der Prognose für das Geschäftsjahr 2023.

Das Kreditportfolio erhöhte sich in den ersten neun Monaten des Jahres um 119 Mio. EUR bzw. 1,9 % (9M 2022: 6,2 %). Im zweiten und dritten Quartal konnte ein Wachstum von 165 Mio. EUR bzw. 2,7 % erzielt werden. Die Einlagen erhöhten sich um 649 Mio. EUR bzw. 10,3 % (9M 2022: 8,0 %), wozu das Geschäft mit Privatkund*innen maßgeblich beigetragen hat. Das hohe Einlagenwachstum veranschaulicht daher die bedeutsamen Fortschritte, die die Gruppe bei ihrem komplett digitalen Angebot „ProCredit Direct“ für Privatkund*innen macht. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erhöhte sich das Verhältnis der Einlagen zum Kreditportfolio um 16,3 Prozentpunkte auf ein gutes Niveau von 111,4 % (9M 2022: 95,1 %). Die CET1 Quote lag zum Ende des dritten Quartals bei 14,9 %. Der Anstieg gegenüber dem Jahresendniveau von 2022 ist dabei vor allem die Anrechnung von Zwischengewinnen, abzüglich eines Drittels für Dividenden, sowie auf gesteigerte RWA-Effizienz zurückzuführen.

Gute Ergebnisentwicklung innerhalb der Gruppe hochgradig diversifiziert

Das Neunmonatsergebnis der Gruppe lag mit 94,0 Mio. EUR deutlich über dem Vorjahr (9M 2022: 17,3 Mio. EUR) und entspricht einer Eigenkapitalrendite von 13,6 % (9M 2022: 2,7 %).

Der operative Ertrag stieg um 22,1 %, was sowohl auf einen höheren Zinsüberschuss als auch auf einen höheren Provisionsüberschuss zurückzuführen ist. Der Zinsüberschuss erhöhte sich um 52,6 Mio. EUR bzw. 27,4 % auf 244,7 Mio. EUR (9M 2022: 192,1 Mio. EUR), da das Wachstum der Zinserträge die gestiegenen Zinsaufwendungen mehr als ausglich. Die Nettozinsmarge erhöhte sich im Wesentlichen aufgrund gestiegener Leitzinsen im Vergleich zum Ende des Vorjahres um ca. 50 Basispunkte auf ein Niveau von 3,6 %. Im dritten Quartal 2023 betrug die Nettozinsmarge 3,9 %.
Der Provisionsüberschuss lag mit 43,2 Mio. EUR um 7,4 % über dem Niveau des Vorjahres (9M 2022: 40,2 Mio. EUR). Die Erträge aus dem Transaktions- und Kartengeschäft entwickelten sich besonders positiv. Das sonstige betriebliche Ergebnis ging aufgrund einmaliger positiver Effekte in der Vorjahresperiode um 1,1 Mio. EUR zurück und steuerte 13,2 Mio. EUR zum Gesamtergebnis bei (9M 2022: 14,3 Mio. EUR).

Insgesamt verbesserte sich der operative Ertrag der Gruppe um 54,5 Mio. EUR, während Personal- und Verwaltungsaufwendungen um 27,1 Mio. EUR anstiegen. Daraus ergab sich eine deutliche Verbesserung des Kosten-Ertrags-Verhältnisses um 2,0 Prozentpunkte auf 58,7 % (9M 2022: 60,7 %) sowie ein starker Anstieg des Ergebnisses vor Steuern und Risikovorsorge von 27,4 Mio. EUR bzw. 28,3 %.

Die Risikovorsorge in Höhe von 9,0 Mio. EUR (9M 2022: 79,1 Mio. EUR) entsprach annualisierten Risikokosten von 20 Basispunkten. Dabei verbesserten sich die Stufe 3 Kreditrisikoindikatoren der Gruppe ausgehend von dem bereits guten Niveau zum Jahresende 2022 weiter. Im dritten Quartal wurde Risikovorsorge in Höhe von 8,5 Mio. EUR gebildet, größtenteils in Bezug auf den Geschäftsbetrieb in der Ukraine. Der Anteil ausgefallener Kredite reduzierte sich auf Gruppenebene von 3,3 % zum Jahresende auf 3,0 % zum Ende des dritten Quartals. Für die Gruppe ohne den Beitrag der Ukraine sank die Kennzahl ebenfalls leicht von 2,4 % auf 2,3 %.

Zur positiven operativen und finanziellen Entwicklung der Gruppe in 9M 2023 trugen alle zehn Banken in Südost- und Osteuropa bei. In Südosteuropa wurde ein Ergebnis von 72,4 Mio. EUR erzielt, was einer Eigenkapitalrendite von 14,2 % entspricht. In Osteuropa wurde ein Ergebnis von 36,3 Mio. EUR und eine Eigenkapitalrendite von 23,0 % erzielt.

ProCredit Bank Ukraine mit positivem Ergebnisbeitrag und stabiler Kreditportfolioqualität

Die ProCredit Bank Ukraine verzeichnete ein Neunmonatsergebnis von 16,4 Mio. EUR (9M 2022: -43,2 Mio. EUR) bzw. eine Eigenkapitalrendite von 33,4 %. Die Risikovorsorge in Höhe von 6,1 Mio. EUR (9M 2022: 73,1 Mio. EUR) bezog sich im Wesentlichen auf die Aufkündigung des Getreideabkommens zwischen Russland und der Ukraine am 17. Juli 2023 und die diesbezüglich erwarteten Auswirkungen auf Kredite der Bank an Agrarkund*innen. Seit Jahresbeginn reduzierte sich das Kreditportfolio der Bank aufgrund des eng kontrollierten Neugeschäfts um 39,0 Mio. EUR, während die Einlagen einen starken Zuwachs von 133,5 Mio. EUR verzeichneten. Der Anteil der ausgefallenen Kredite lag zum Ende des dritten Quartals bei 10,5 % (GJ 2022: 11,9 %).

Kommentar des Vorstands zur am 26. Oktober bekanntgegebenen Anhebung des Ausblicks für das Geschäftsjahr 2023

Am 26. Oktober 2023 hob der Vorstand den Ausblick für die Eigenkapitalrendite des Geschäftsjahres 2023 auf das Niveau des mittelfristigen Ausblicks von rund 12 % an (mit einer Spannbreite von plus und minus einem Prozentpunkt). Zuvor lag die Spannbreite für die Eigenkapitalrendite bei 8 % – 10 %. Dem aktualisierten Ausblick für die Eigenkapitalrendite liegen angenommene Risikokosten von jetzt bis zu 30 Basispunkten zugrunde (vorher: bis zu 45 Basispunkte). Das Kosten-Ertrags-Verhältnis wird bei 60 % – 62 % erwartet (vorher: 62 – 64 %). Das Wachstum des Kreditportfolios wird im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich erwartet (vorher: mittlerer einstelliger Prozentbereich). Dem aktualisierten Ausblick unterliegen weiterhin adverse Annahmen für das vierte Quartal des Jahres, insbesondere, um den andauernden kriegerischen Aktivitäten in der Ukraine und den damit verbundenen Unsicherheiten weiterhin Rechnung zu tragen.

Der Ausblick für die CET1 Quote von über 13 % und die Verschuldungsquote von ca. 9 % wurden im Zuge dieser Anpassungen bestätigt. Für die Berechnung der Kapitalquoten wird ein Drittel der Zwischengewinne des Geschäftsjahres für eine Dividendenzahlung im Jahr 2024 zurückgestellt.

Vorstandsvorsitzender Hubert Spechtenhauser: “Wir sehen unsere Neunmonatsergebnisse als Bestätigung für die sehr guten Fortschritte, die wir gruppenweit erreicht haben. Besonders erfreulich dabei ist die insgesamt sehr gute und stabile Entwicklung unserer KMU-Kund*innen sowie die Tatsache, dass unsere zehn Banken in Südost- und Osteuropa ihren jeweiligen Beitrag zum Gruppenergebnis im Vorjahresvergleich steigern konnten. Vor dem Hintergrund dieser sehr diversifizierten positiven Entwicklung konnten wir unseren Ausblick für das laufende Jahr erneut anheben und erwarten nun eine Eigenkapitalrendite auf dem Niveau unserer mittelfristigen Prognose von rund 12 %. Es ist wichtig zu betonen, dass wir noch immer erhöhte Unsicherheiten und Risiken sehen; aufgrund des herausfordernden operativen Umfelds in einigen Märkten sowie aufgrund des weiterhin andauernden Kriegs gegen die Ukraine. Aber wir bleiben zuversichtlich. Das Neunmonatsergebnis unterstreicht dabei aus unserer Sicht unsere mittelfristigen Ziele und stellt das mittel- und langfristige Ertragspotenzial unseres Geschäftsmodells unter Beweis. Neben den Finanzergebnissen möchten wir zudem noch einmal die rechtliche Umwandlung in eine Aktiengesellschaft hervorheben, die wir in diesem Quartal erfolgreich abgeschlossen haben. Wir sind davon überzeugt, dass wir unsere Positionierung am Kapitalmarkt auch in 2024 weiter festigen können. Deshalb freut es mich, bereits jetzt unseren am 21. März 2024 stattfindenden, zweiten Kapitalmarkttag anzukündigen, an dem wir unsere strategischen Initiativen und Ambitionen für das Geschäftsjahr 2024 und darüber hinaus näher vorstellen wollen.”

Die Quartalsmitteilung zum 30. September 2023 der ProCredit Gruppe steht ab heute auf der Website der ProCredit Holding im Bereich Investor Relations unter https://www.procredit-holding.com/de/investor-relations/berichte-und-veroffentlichungen/finanzberichte/ zur Verfügung. Der Finanzkalender der ProCredit Holding ist unter https://www.procredit-holding.com/de/investor-relations/finanzkalender/ verfügbar.

 

Übersicht Finanzergebnis zum 30.09.2023

in Mio. EUR

Bilanz

  30.09.2023 31.12.2022 Veränderung
Kreditportfolio 6.226,3 6.107,7 118,6
Einlagen 6.938,3 6.289,5 648,8

Gewinn- und Verlustrechnung

  1.1.-30.09.2023 1.1.-30.09.2022 Veränderung
Zinsüberschuss 244,7 192,1 52,6
Provisionsüberschuss 43,2 40,2 3,0
Operativer Ertrag 301,2 246,6 54,5
Personal- und Verwaltungsaufwendungen 176,9 149,8 27,1
Risikovorsorge 9,0 79,1 -70,1
Konzernergebnis 94,0 17,3 76,6

Zentrale Leistungsindikatoren

  1.1.-30.09.2023 1.1.-30.09.2022 Veränderung
Wachstum des Kreditportfolios 1,9 % 6,2 % -4,3 pp
Kosten-Ertrags-Verhältnis 58,7 % 60,7 % -2,0 pp
Eigenkapitalrendite (annualisiert) 13,6 % 2,7 % 10,9 pp
  30.09.2023 31.12.2022 Veränderung
CET1 ratio (fully loaded) 14,9 % 13,5 % 1,4 pp

Zusätzliche Indikatoren

  30.09.2023 31.12.2022 Veränderung
Einlagen zu Kreditportfolio 111,4 % 103,0 % 8,5 pp
Nettozinsmarge (annualisiert) 3,6 % 3,1 % 0,5 pp
Risikokosten (annualisiert) 20 Bp 174 Bp -154 bp
Anteil ausgefallener Kredite 3,0 % 3,3 % -0,3 pp
Risikodeckungsgrad der Stufe 3 59,5 % 61,8 % -2,3 pp
Grünes Kreditportfolio (in Mio. EUR) 1.256,6 1.231,1 25,5

Kontakt:

Andrea Kaufmann, Group Communications, ProCredit Holding, Tel.: +49 69 95 14 37 138,
E-mail: Andrea.Kaufmann@procredit-group.com

Über die ProCredit Holding AG

Die ProCredit Holding AG mit Sitz in Frankfurt am Main, Deutschland, ist die Muttergesellschaft der entwicklungsorientierten ProCredit Gruppe, die aus Geschäftsbanken für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit operativem Fokus auf Südost- und Osteuropa besteht. Zusätzlich zu diesem regionalen Schwerpunkt ist die ProCredit Gruppe auch in Südamerika und in Deutschland tätig. Die Aktien des Unternehmens werden im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt. Zu den Hauptaktionären der ProCredit Holding AG gehören die strategischen Investoren Zeitinger Invest GmbH und ProCredit Staff Invest GmbH & Co KG (Investment-Vehikel für ProCredit Mitarbeiter), die KfW, die niederländische DOEN Participaties BV und die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (European Bank for Reconstruction and Development – EBRD). Die ProCredit Holding AG unterliegt als übergeordnetes Unternehmen im Sinne des Kreditwesengesetzes der Bundesrepublik Deutschland auf Konzernebene und als Mutterfinanzholdinggesellschaft der ProCredit-Finanzholdinggruppe der Aufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und die Deutsche Bundesbank. Weiterführende Informationen erhalten Sie im Internet auf der Webseite https://www.procredit-holding.com/de/

Zukunftsgerichtete Aussagen

Diese Mitteilung enthält Aussagen, die sich auf unseren künftigen Geschäftsverlauf und künftige finanzielle Leistungsparameter sowie auf künftige die ProCredit Holding betreffende Vorgänge oder Entwicklungen beziehen und zukunftsgerichtete Aussagen darstellen können. Solche Aussagen beruhen auf den gegenwärtigen Erwartungen und bestimmten Annahmen des Managements der ProCredit Holding, von denen zahlreiche außerhalb des Einflussbereichs der ProCredit Holding liegen. Sie unterliegen daher einer Vielzahl von Risiken, Ungewissheiten und Faktoren. Sollten sich eines oder mehrere dieser Risiken oder Ungewissheiten realisieren oder sollte es sich erweisen, dass die zugrunde liegenden Erwartungen nicht eintreten beziehungsweise Annahmen nicht korrekt waren, können die tatsächlichen Ergebnisse, Leistungen und Erfolge der ProCredit Holding (sowohl negativ als auch positiv) wesentlich von denjenigen Ergebnissen abweichen, die ausdrücklich oder implizit in der zukunftsgerichteten Aussage genannt worden sind. Über die gesetzlichen Anforderungen hinaus übernimmt die ProCredit Holding keine Verpflichtung und beabsichtigt auch nicht, diese zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren oder bei einer anderen als der erwarteten Entwicklung zu korrigieren.