ProCredit mit starkem Halbjahresergebnis und 14,2 % Eigenkapitalrendite; Solarpark „ProEnergy“ wichtiger Meilenstein zur Klimaneutralität der Gruppe

  • Halbjahresergebnis von 64,1 Mio. EUR entspricht einer Eigenkapitalrendite von 14,2 % und unterstreicht damit die mittelfristige Prognose der Gruppe 
  • Nettozinsmarge entwickelt sich weiter positiv und liegt mit 3,5 % um ca. 40 Basispunkte über dem Ergebnis am Ende des Vorjahres 
  • Um Einmaleffekte bereinigtes Kosten-Ertrags-Verhältnis verbessert sich auf 58,3 %
  • Risikokosten auf niedrigem Niveau von zwei  Basispunkten bei guter und stabiler Qualität des Kreditportfolios
  • Einlagen wachsen um 2,7 %, Kredite um 0,8 % bei guter Wachstumsdynamik vor allem im zweiten Quartal
  • Gruppe eröffnet 3 MWp Solarpark „ProEnergy“ im Kosovo und plant damit eigene Emissionen fast vollständig auszugleichen
  • Umwandlung der Rechtsform in Aktiengesellschaft (AG) soll im dritten Quartal vollzogen werden

 
Die hauptsächlich in Südost- und Osteuropa tätige ProCredit Gruppe hat zum ersten Halbjahr 2023 ein starkes Finanzergebnis von 64,1 Mio. EUR erzielt. Die Eigenkapitalrendite lag auf einem deutlich verbesserten Niveau von 14,2 % und unterstreicht damit die mittelfristige Prognose der Gruppe. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis verbesserte sich leicht um 0,4 Prozentpunkte auf 59,7 % und bereinigt um Einmaleffekte auf 58,3 %. Die Ergebnisse sind vor allem durch eine anhaltend positive Dynamik der Nettozinsmarge begünstigt sowie durch stabile Kreditrisikoindikatoren, die zu insgesamt niedrigen Risikokosten von zwei Basispunkten führten. In den Bereichen Umwelt und Governance konnte die ProCredit Gruppe im Quartal ebenfalls wichtige Meilensteine erreichen. Durch die Eröffnung des gruppeneigenen Solarparks „ProEnergy“ im Kosovo gelang ein bedeutsamer Schritt zur eigenen CO2 Neutralität. Im Anschluss an die Zustimmung der Hauptversammlung zur Umwandlung der Rechtsform in eine AG wurden die nächsten konkreten Schritte eingeleitet, sodass mit dem Vollzug der Umwandlung im Laufe des dritten Quartals 2023 gerechnet wird.
 
Das Kreditportfolio steigerte sich im Halbjahr um 48 Mio. EUR bzw. 0,8 % (H1 2022: 6,2 %). Dabei konnte allein im zweiten Quartal ein Wachstum von 95 Mio. EUR bzw. 1,6 % erzielt werden. Die Einlagen erhöhten sich um 169 Mio. EUR bzw. 2,7 % (H1 2022: 3,6 %), insbesondere im Bereich der Privatkunden. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich das Verhältnis der Einlagen zum Kreditportfolio um 13,7 Prozentpunkte auf ein gutes Niveau von 104,9 % (H1 2022: 91,2 %). Die CET1 Quote lag zum zweiten Quartal bei 14,2 %. Der Anstieg gegenüber dem Jahresendniveau von 2022 ist dabei unter anderem auch auf eine weiter gesteigerte RWA-Effizienz zurückzuführen.
 
Deutlich gesteigertes Finanzergebnis unterstreicht das Ertragspotenzial der Gruppe und die Nachhaltigkeit ihres Geschäftsmodells
 
Das Halbjahresergebnis der Gruppe lag mit 64,1 Mio. EUR deutlich über dem Vorjahr (H1 2022: 7,7 Mio. EUR) und entspricht einer Eigenkapitalrendite von 14,2 % (H1 2022: 1,8 %). Dabei stieg der operative Ertrag der Gruppe um 19,7 %, was auf einen höheren Zinsüberschuss sowie einen höheren Provisionsüberschuss zurückzuführen ist. 
 
Der Zinsüberschuss stieg um 30,8 Mio. EUR oder 24,7 % auf 155,7 Mio. EUR (H1 2022: 124,8 Mio. EUR). Die Nettozinsmarge erhöhte sich im Wesentlichen aufgrund gestiegener Leitzinsen im Vergleich zum Ende des Vorjahres um ca. 40 Basispunkte auf ein Niveau von 3,5 %. 
 
Der Provisionsüberschuss lag mit 28,9 Mio. EUR um 9,9 % über dem Niveau des Vorjahres (H1 2022: 26,3 Mio. EUR). Die Erträge aus dem Transaktions- und Kartengeschäft entwickelten sich besonders positiv. Das sonstige betriebliche Ergebnis ging aufgrund einmaliger positiver Effekte in der Vorjahresperiode um 1,9 Mio. EUR zurück und steuerte 7,2 Mio. EUR zum Gesamtergebnis bei (H1 2022: 9,1 Mio. EUR). 
 
Insgesamt verbesserte sich der operative Ertrag der Gruppe um 31,6 Mio. EUR, während Personal- und Verwaltungsaufwendungen um 18,2 Mio. EUR anstiegen. Daraus ergab sich eine leichte Verbesserung des Kosten-Ertrags-Verhältnisses von 0,4 Prozentpunkten auf 59,7 % (H1 2022: 60,1 %) und ein starker Anstieg des Ergebnisses vor Steuern und Risikovorsorge von 13,4 Mio. EUR bzw. 21,0 %. In einem anhaltend inflationären Umfeld war der Anstieg der Personal- und Verwaltungsaufwendungen auch auf höhere Kosten für Personal, IT, Marketing und Reisen sowie auf außerordentliche Beratungsaufwendungen im Kontext der geplanten Rechtsformumwandlung zurückzuführen. Das um Einmaleffekte bereinigte Kosten-Ertrags-Verhältnis verbesserte sich um 1,5 Prozentpunkte auf 58,3 % (H1 2022: 59,8 %). 
 
Die Risikovorsorge lag mit 0,5 Mio. EUR (H1 2022: 57,3 Mio. EUR) auf einem niedrigen Niveau, was vor allem auf die stabile Portfolioqualität der Banken der ProCredit Gruppe zurückzuführen ist. Der Anteil ausgefallener Kredite reduzierte sich auf Ebene der Gruppe leicht von 3,3 % zum Jahresende auf 3,2 %. Für die Gruppe außerhalb der Ukraine reduzierte sich die Kennzahl ebenfalls von 2,4 % auf 2,3 %.
 
Deutliche Ergebnisverbesserung und stabile Portfolioqualität der ProCredit Bank Ukraine; erhöhte Garantievereinbarung mit der Multilateral Investment Guarantee Agency (MIGA)
 
Die ProCredit Bank Ukraine erzielte ein Halbjahresergebnis von 12,4 Mio. EUR (H1 2022: -34,3 Mio. EUR), was einer Eigenkapitalrendite von 39,7 % entspricht. Aufgrund stabiler Kreditrisikoparameter blieb die Risikovorsorge auf einem geringen Niveau von 0,4 Mio. EUR (H1 2022: 56,5 Mio. EUR). Seit Jahresanfang reduzierte sich das Kreditportfolio der Bank aufgrund eines eng kontrollierten Neugeschäfts um 33,3 Mio. EUR, während Einlagen ein starkes Wachstum von 70,0 Mio. EUR verzeichneten. Der Anteil ausgefallener Kredite betrug zum Ende des zweiten Quartals 12,4 % (FY 2022: 11,9 %). Durch die am 21. Juni 2023 erfolgte Erhöhung des Garantierahmens der Multilateral Investment Guarantee Agency (MIGA; Mitglied der Weltbankgruppe) für die ProCredit Bank Ukraine um über 23 Mio. EUR konnte weiteres Kapital freigesetzt werden, welches für eine fortgesetzte wenngleich selektive Kreditvergabe an Geschäftskund*innen in der Ukraine genutzt werden soll.
 
ProCredit erreicht wichtige Meilensteine in den Bereichen Umwelt und Governance
 
Mit dem Anschluss des gruppeneigenen Solarparks „ProEnergy“ (3 MWp) an das Stromnetz im Kosovo hat die ProCredit Gruppe einen wichtigen Meilenstein zur Erreichung ihrer Klimaneutralität erreicht. Diese hat sich die Gruppe bereits im Jahr 2018 zum Ziel gesetzt. Die erwartete Jahresproduktion des 3 MWp Solarparks liegt bei 3.711 MWh, womit bis zu 450 Haushalte mit einem durchschnittlichen monatlichen Stromverbrauch von bis zu 700 kWh versorgt werden könnten. Zudem soll mit diesem Projekt ein Beitrag zur Veränderung der Energielandschaft des Kosovo geleistet, lokales Know-how aufgebaut und weitere private Investitionen angeregt werden. 
 
Die ProCredit Gruppe hat zudem Fortschritte in der geplanten Umwandlung der Rechtsform der Muttergesellschaft der Gruppe in eine AG gemacht. Nachdem die Umwandlung in der Hauptversammlung der ProCredit Holding eine Zustimmung von 99,9 % der Stimmen erhielt, konnten die nächsten Schritte eingeleitet und zum großen Teil auch bereits umgesetzt werden. Aktuell geht der Vorstand davon aus, dass der Rechtsformwechsel im Laufe des dritten Quartals 2023 vollzogen sein wird. 
 
Vorstand bekräftigt verbesserte Prognose vom 30. Mai 2023
 
Am 30. Mai 2023 erhöhte der Vorstand aufgrund der anhaltend starken Finanzergebnisse den Ausblick für die Eigenkapitalrendite auf 8 % – 10 % (zuvor 6 % – 8 %) und das Kosten-Ertrags-Verhältnis auf 62 % – 64 % (zuvor ca. 64 %). Die kurzfristige Prognose enthält auch die Annahme eines Wachstums im Kundenkreditportfolio im mittleren einstelligen Prozentbereich sowie einer CET 1 Quote von über 13 %. 
 
Mittelfristig soll die Eigenkapitalrendite strukturell auf einem Niveau von ca. 12 % liegen, das Kosten-Ertrags-Verhältnis (ohne Einmaleffekte) bei ca. 57 %. Das Kundenkreditportfolio der Gruppe soll dabei in den kommenden Jahren jährlich um einen mittleren bis hohen einstelligen Prozentsatz ausgebaut werden, und grüne Kredite einen Anteil am Gesamtportfolio von 25 % erreichen. Diese Prognose berücksichtigt kein wesentliches Aufwertungspotenzial in der Ukraine.
 
Vorstandsvorsitzender Hubert Spechtenhauser: „Wir sind natürlich sehr zufrieden mit den Halbjahresergebnissen und fühlen uns auf einem guten Weg, unsere Zielsetzung für das Jahr zu erreichen. Noch wichtiger ist es uns, dass die Ergebnisse unsere mittelfristigen Ziele unterstreichen und das mittel- und langfristige Ertragspotenzial unseres Geschäftsmodells unter Beweis stellen. Aufgrund des andauernden Kriegs in der Ukraine planen wir für das aktuelle Geschäftsjahr weiterhin vorsichtig und bestätigen unsere aktuelle Prognose, der vorsichtshalber adverse Annahmen hinsichtlich Margen und Risikokosten für den Rest des Jahres unterliegen. Anhand der beiden im Quartal erreichten Meilensteine in den Bereichen Umwelt und Governance wollen wir zudem die Relevanz von ESG-Kriterien für unser Handeln verdeutlichen und sehen die ProCredit Gruppe auch in dieser Hinsicht weiter gestärkt.“ 
 
Der Konzernzwischenbericht zum ersten Halbjahr 2023 der ProCredit Gruppe steht ab heute auf der Webseite der ProCredit Holding im Bereich Investor Relations unter https://www.procredit-holding.com/de/investor-relations/berichte-und-veroffentlichungen/finanzberichte zur Verfügung.
 
 

Übersicht Finanzergebnis zum 1. Halbjahr 2023

in Mio. EUR

Bilanz

  30.06.2023 31.12.2022 Veränderung
Kreditportfolio 6.156,0 6.107,7 48,2
Einlagen 6.458,1 6.289,5 168,6

 

Gewinn- und Verlustrechnung

  01.01. – 30.06.2023 01.01. – 30.06.2022 Veränderung
Zinsüberschuss 155,7 124,8 30,8
Provisionsüberschuss 28,9 26,3 2,6
Operativer Ertrag 191,8 160,2 31,6
Personal- und Verwaltungsaufwendungen 114,5 96,3 18,2
Risikovorsorge 0,5 57,3 -56,8
Konzernergebnis 64,1 7,7 56,4

 

Zentrale Leistungsindikatoren

  01.01. – 30.06.2023 01.01. – 30.06.2022 Veränderung
Wachstum des Kreditportfolios 0,8 % 6,2 % -5,5 Pp
Kosten-Ertrags-Verhältnis 59,7 % 60,1 % -0,4 Pp
Eigenkapitalrendite (annualisiert) 14,2 % 1,8 % 12,4 Pp
  30.06.2023 31.12.2022 Veränderung
CET1 ratio (fully loaded) 14,2 % 13,5 % 0,7 Pp

 

Zusätzliche Indikatoren

  30.06.2023 13.12.2022 Veränderung
Einlagen zu Kreditportfolio 104,9 % 103,0 % 1,9 Pp
Nettozinsmarge (annualisiert) 3,5 % 3,1 % 0,4 Pp
Risikokosten (annualisiert) 2 Bp 174 Bp -172 Bp
Anteil ausgefallener Kredite 3,2 % 3,3 % -0,1 Pp
Risikodeckungsgrad der Stufe 3 62,4 % 61,8 % 0,6 Pp
Grünes Kreditportfolio (in Mio. EUR) 1.239,3 1.231,1 8,2

 

 
Kontakt: 
Andrea Kaufmann, Group Communications, ProCredit Holding, Tel.: +49 69 95 14 37 138, 
 
Über die ProCredit Holding AG & Co. KGaA
Die ProCredit Holding AG & Co. KGaA mit Sitz in Frankfurt am Main, Deutschland, ist die Muttergesellschaft der entwicklungsorientierten ProCredit Gruppe, die aus Geschäftsbanken für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit operativem Fokus auf Südost- und Osteuropa besteht. Zusätzlich zu diesem regionalen Schwerpunkt ist die ProCredit Gruppe auch in Südamerika und in Deutschland tätig. Die Aktien des Unternehmens werden im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt. Zu den Kernaktionären der ProCredit Holding AG & Co. KGaA gehören die strategischen Investoren Zeitinger Invest und ProCredit Staff Invest (Investment-Vehikel für ProCredit Mitarbeiter), die KfW, die niederländische DOEN Participaties BV und seit Kurzem die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (European Bank for Reconstruction and Development – EBRD). Die ProCredit Holding AG & Co. KGaA unterliegt als übergeordnetes Unternehmen im Sinne des Kreditwesengesetzes der Bundesrepublik Deutschland auf Konzernebene und als Mutterfinanzholdinggesellschaft der ProCredit-Finanzholdinggruppe der Aufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und die Deutsche Bundesbank. Weiterführende Informationen erhalten Sie im Internet auf der Webseite www.procredit-holding.com.
 
Zukunftsgerichtete Aussagen 
Diese Mitteilung enthält Aussagen, die sich auf unseren künftigen Geschäftsverlauf und künftige finanzielle Leistungsparameter sowie auf künftige die ProCredit Holding betreffende Vorgänge oder Entwicklungen beziehen und zukunftsgerichtete Aussagen darstellen können. Solche Aussagen beruhen auf den gegenwärtigen Erwartungen und bestimmten Annahmen des Managements der ProCredit Holding, von denen zahlreiche außerhalb des Einflussbereichs der ProCredit Holding liegen. Sie unterliegen daher einer Vielzahl von Risiken, Ungewissheiten und Faktoren. Sollten sich eines oder mehrere dieser Risiken oder Ungewissheiten realisieren oder sollte es sich erweisen, dass die zugrunde liegenden Erwartungen nicht eintreten beziehungsweise Annahmen nicht korrekt waren, können die tatsächlichen Ergebnisse, Leistungen und Erfolge der ProCredit Holding (sowohl negativ als auch positiv) wesentlich von denjenigen Ergebnissen abweichen, die ausdrücklich oder implizit in der zukunftsgerichteten Aussage genannt worden sind. Über die gesetzlichen Anforderungen hinaus übernimmt die ProCredit Holding keine Verpflichtung und beabsichtigt auch nicht, diese zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren oder bei einer anderen als der erwarteten Entwicklung zu korrigieren.