• Konzernergebnis von 16,5 Mio. EUR (Eigenkapitalrendite 1,9 %) enthält 86,7 Mio. EUR Risikovorsorge für ukrainisches Portfolio
• Operativer Ertrag wächst um 21 % bei positiver Entwicklung der Nettozinsmarge
• Gute zugrundeliegende Entwicklung der Gruppe ohne Berücksichtigung der ProCredit Bank Ukraine: Eigenkapitalrendite von 7,8 %, Portfoliowachstum von 6,9 %, Anteil ausgefallener Kredite stabil bei 2,4 %
• Kosten-Ertrags-Verhältnis auf Niveau der Mittelfristziels von ca. 60 % ohne Einmaleffekte aus der Ukraine (64,0 % gemäß Finanzzahlen)
• Anteil der grünen Kredite übertrifft Mittelfristziel von 20 %
• Digitale Bank für Privatkunden unterstützt starkes Wachstum der Einlagen von 13,5 %
• Komfortable CET1-Quote (fully loaded) von 13,5 % und Verschuldungsquote von 8,9 %
• Kurzfristige Prognose positiv selbst unter adversen makroökonomischen Bedingungen; Mittelfristprognose zur Eigenkapitalrendite auf ca. 12 % angehoben
Die hauptsächlich in Südost- und Osteuropa tätige ProCredit Gruppe hat das Geschäftsjahr 2022 mit einem soliden Finanzergebnis von 16,5 Mio. EUR abgeschlossen. Dies entspricht einer Eigenkapitalrendite von 1,9 %. Die Gruppe ohne die ProCredit Bank Ukraine erzielte eine Eigenkapitalrendite von 7,8 %. Der operative Ertrag stieg im Jahresvergleich um 21 %, im Wesentlichen aufgrund positiver Entwicklung aller Einkommensströme und verbesserter Ergebnisse der ProCredit Banken außerhalb der Ukraine. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis verbesserte sich leicht auf 64,0 %, bereinigt um Einmaleffekte aus dem Ukrainekrieg lag es mit 60,8% im Bereich der Mittelfristprognose von ca. 60 %. Das Ergebnis enthielt im Geschäftsjahr neu gebildete Risikovorsorge in Höhe von 104,6 Mio. EUR, die zum Großteil auf das ukrainische Portfolio entfiel. Grüne Kredite trugen mehr als 50 % zum Gesamtportfoliowachstum bei und erreichten einen Anteil am Gesamtportfolio von über 20 %. Das Einlagengeschäft wuchs stark um 748 Mio. EUR oder 13,5 %, was den weiter zunehmenden Erfolg von ProCredit Direct in den Märkten Südost- und Osteuropas unterstreicht. Aufgrund der zugrundeliegenden positiven Entwicklungen hebt der Vorstand die mittelfristige Prognose der Eigenkapitalrendite auf ca. 12 % an und sieht dabei Potenzial für ein Kosten-Ertrags-Verhältnis von ca. 57 %. Für das Jahr 2023 wird selbst unter adversen makroökonomischen Rahmenbedingungen eine Verbesserung der Eigenkapitalrendite auf 6 bis 8 % erwartet.
Das Kreditportfolio der Gruppe erhöhte sich um 183 Mio. EUR bzw. 3,1 % (2021: +670 Mio. EUR bzw. 12,8 %). Grüne Kredite trugen mehr als 50 % zu diesem Wachstums bei, wodurch die Gruppe im Geschäftsjahr ihr Mittelfristziel eines Anteils grüner Kredite am Gesamtportfolio von 20 % erreichen konnte. Das Gesamtwachstum des Kreditportfolios beinhaltet einen Rückgang des Kreditgeschäfts in der Ukraine von 174 Mio. EUR, ohne den die Wachstumsrate bei 6,9 % läge. Die Einlagen stiegen um insgesamt 748 Mio. EUR oder 13,5 % (2021: +643 Mio. EUR oder 13,1 %). Dabei konnten sowohl das Geschäft mit KMU als auch das Geschäft mit Privatkunden stark ausgebaut werden.
Weiter konnte die ProCredit Gruppe im Jahr 2022 bedeutsame Erfolge bei der Umsetzung ihrer Nachhaltigkeitsstrategie erzielen. So konnten beispielsweise die eigenen CO2-Emissionen (Scope 1 und Scope 2) seit 2018 um insgesamt 44 % gesenkt werden.
Stark wachsender operativer Ertrag aufgrund positiver Entwicklung aller Einkommensströme sowie aller Banken außerhalb der Ukraine
Der operative Ertrag der Gruppe stieg um kräftige 58,0 Mio. EUR oder 20,6 % auf 339,8 Mio. EUR (2021: 281,9 Mio. EUR), was auf einen höheren Zinsüberschuss, einen höheren Provisionsüberschuss und höhere sonstige betriebliche Erträge zurückzuführen ist. Abgesehen von der ProCredit Bank Ukraine verzeichneten alle ProCredit Banken positive Ergebnisse, wobei die meisten eine deutliche Verbesserung der Rentabilität und Kosteneffizienz im Vergleich zum Vorjahr aufwiesen.
Der Zinsüberschuss stieg um 42,6 Mio. EUR oder 19,2 % auf 264,6 Mio. EUR (2021: 222,0 Mio. EUR). Die Nettozinsmarge erhöhte sich dabei um 25 Basispunkte auf ein Niveau von 3,1 %, was auf weitestgehend stabile Kreditmargen und erhöhte Leitzinsen zurückzuführen ist. In Q4 2022 betrug die Nettozinsmarge 3,3%.
Der Provisionsüberschuss lag mit 54,7 Mio. EUR um 7,6 % über dem Niveau des Vorjahres (2021: 50,9 Mio. EUR). Die Erträge aus dem Transaktions- und Kartengeschäft entwickelten sich besonders positiv. Das sonstige betriebliche Ergebnis steuerte 20,5 Mio. EUR zum Gesamtergebnis bei (2021: 9,0 Mio. EUR) und wies ein Wachstum von 11,5 Mio. EUR aus. Dabei konnte das Ergebnis aus dem Devisengeschäft besonders stark um 5,6 Mio. EUR bzw. 30,4 % ausgebaut werden.
Die Personal- und Verwaltungsaufwendungen stiegen um 36,6 Mio. EUR. Der Anstieg der Personal- und Verwaltungsaufwendungen ist hauptsächlich auf höhere Kosten für Personal, IT, Marketing und Reisen sowie auf außerordentliche Aufwendungen zurückzuführen, die größtenteils im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine stehen. Die außerordentlichen Effekte beliefen sich in Summe auf minus 10,2 Mio. EUR. Darin enthalten sind hauptsächlich außerordentliche Rechts-, Beratungs- und Prüfungskosten, Abschreibungen auf Sachanlagen, insbesondere Bürogebäude in der Ukraine, Abschreibung von Goodwill und einmalig positive Effekte aus der Neubewertung von Derivaten.
Das Kosten-Ertrags-Verhältnis verbesserte sich leicht auf 64,0 % (2021: 64,2 %). Ohne die genannten außerordentlichen Effekte ergab sich jedoch ein Kosten-Ertrags-Verhältnis von 60,8 %.
Stabile Portfolioqualität außerhalb der Ukraine; Risikovorsorge aller Banken im vierten Quartal weiter deutlich gestärkt
Der Anteil ausgefallener Kredite außerhalb der Ukraine blieb gegenüber dem Vorjahr stabil auf einem sehr guten Niveau von 2,4 % (2021: 2,4 %). In der Ukraine erhöhte sich die Kennzahl um über 10 Prozentpunkte auf 11,9 %, insbesondere aufgrund von Stufentransfers von Krediten an Kund*innen in aktuell besetzten Gebieten. Die Risikovorsorge des Geschäftsjahres betrug insgesamt 104,6 Mio. EUR (2021: 6,5 Mio. EUR), wovon 86,7 Mio. EUR auf das ukrainische Portfolio entfallen. Zudem wurde im Geschäftsjahr auf Ebene der Banken außerhalb der Ukraine zusätzliche Risikovorsorge (sogenannte Management Overlays) in Höhe von 28,9 Mio. EUR gebildet, um möglichen adversen makroökonomischen Szenarien, insbesondere in Hinblick auf Inflation und gestiegene Energiepreise, Rechnung zu tragen. Gleichzeitig wurden die im COVID-Jahr 2020 gebildeten Management Overlays im Geschäftsjahr aufgelöst, da sich die damals identifizierten Risiken nicht materialisiert haben, was zu einer Auflösung von 16,4 Mio. EUR führte. Die Risikokosten der Banken außerhalb der Ukraine betrug insgesamt 17,8 Mio. EUR, was Risikokosten von 33 Basispunkten entspricht.
Der Geschäftsbetrieb der ProCredit Bank Ukraine läuft dank der bereits umgesetzten Digitalisierung und Prozesszentralisierung weitgehend ungestört weiter. Die Kapital- und Finanzlage der Bank bleibt weiterhin solide. Auch wenn die aktuellen Schäden an Kreditsicherheiten oder anderen betrieblichen Vermögenswerten der ProCredit-Kunden derzeit relativ begrenzt sind, stellen der anhaltende Krieg und insbesondere die Zerstörung der Energieversorgungs- und anderer Infrastruktur eine anhaltend schwierige Situation für die Menschen und Unternehmen vor Ort dar.
Vorstand gibt Ausblick für das Geschäftsjahr 2023 sowie neuen mittelfristigen Ausblick bekannt
Für das Geschäftsjahr 2023 sieht der Vorstand grundsätzlich gute Geschäftsbedingungen, auch unter Annahme eines fortgeführten Angriffskriegs gegen die Ukraine. Unter Berücksichtigung weiterhin adverser makroökonomischer Bedingungen geht der Vorstand von einem Wachstum des Kreditportfolios im mittleren einstelligen Prozentbereich aus. Aufgrund des vom Ukrainekrieg geprägten Gesamtrahmen werden Risikokosten vorsichtig mit bis zu 70 Basispunkten geschätzt und daher eine Eigenkapitalrendite im Bereich von 6 bis 8 % erwartet. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis wird auf dem Niveau des Jahres 2022 erwartet. Zum Jahresende 2023 wird eine CET1 Quote auf einem soliden Niveau von über 13 % und die Verschuldungsquote bei ca. 9 % erwartet.
Auf Grundlage der insgesamt guten Entwicklung der ProCredit Banken sowie der Einschätzung der Situation in der Ukraine erhöht das Management der ProCredit Gruppe den mittelfristigen Ausblick für die Eigenkapitalrendite von ca. 10 % auf ca. 12 %. Diese Prognose berücksichtigt kein wesentliches Aufwertungspotenzial in der Ukraine. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis soll mittelfristig bei ca. 57 % (ohne Einmaleffekte) liegen. Das Kundenkreditportfolio der Gruppe soll dabei in den kommenden Jahren jährlich um einen mittleren bis hohen einstelligen Prozentsatz ausgebaut werden, und grüne Kredite einen Anteil am Gesamtportfolio von 25 % erreichen.
Der Geschäftsbericht 2022 der ProCredit Gruppe und der Impact Report 2022 stehen ab heute auf der Webseite der ProCredit Holding im Bereich Investor Relations unter https://www.procredit-holding.com/de/investor-relations/berichte-und-veroffentlichungen zur Verfügung. Das Impact Report Package 2022 besteht aus zwei Teilen. Der Impact Report selbst bietet einen detaillierten Überblick über die Nachhaltigkeitsstrategie der ProCredit Holding sowie über die Nachhaltigkeitsbilanz, Initiativen und Ziele für die Zukunft. Ergänzt wird der Impact Report durch ein Datensheet, das kontinuierlich zur Verbesserung und Vergleichbarkeit der Berichterstattung beitragen soll.
Kontakt:
Andrea Kaufmann, Group Communications, ProCredit Holding, Tel.: +49 69 95 14 37 138,
E-mail: Andrea.Kaufmann@procredit-group.com
Über die ProCredit Holding AG & Co. KGaA
Die ProCredit Holding AG & Co. KGaA mit Sitz in Frankfurt am Main, Deutschland, ist die Muttergesellschaft der entwicklungsorientierten ProCredit Gruppe, die aus Geschäftsbanken für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit operativem Fokus auf Südost- und Osteuropa besteht. Zusätzlich zu diesem regionalen Schwerpunkt ist die ProCredit Gruppe auch in Südamerika und in Deutschland tätig. Die Aktien des Unternehmens werden im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt. Zu den Kernaktionären der ProCredit Holding AG & Co. KGaA gehören die strategischen Investoren Zeitinger Invest und ProCredit Staff Invest (Investment-Vehikel für ProCredit Mitarbeiter), die niederländische DOEN Participaties BV, die KfW und die IFC (ein Mitglied der Weltbankgruppe). Die ProCredit Holding AG & Co. KGaA unterliegt als übergeordnetes Unternehmen im Sinne des Kreditwesengesetzes der Bundesrepublik Deutschland auf Konzernebene der Aufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und die Deutsche Bundesbank. Weiterführende Informationen erhalten Sie im Internet auf der Webseite www.procredit-holding.com.
Zukunftsgerichtete Aussagen
Diese Mitteilung enthält Aussagen, die sich auf unseren künftigen Geschäftsverlauf und künftige finanzielle Leistungsparameter sowie auf künftige die ProCredit Holding betreffende Vorgänge oder Entwicklungen beziehen und zukunftsgerichtete Aussagen darstellen können. Solche Aussagen beruhen auf den gegenwärtigen Erwartungen und bestimmten Annahmen des Managements der ProCredit Holding, von denen zahlreiche außerhalb des Einflussbereichs der ProCredit Holding liegen. Sie unterliegen daher einer Vielzahl von Risiken, Ungewissheiten und Faktoren. Sollten sich eines oder mehrere dieser Risiken oder Ungewissheiten realisieren oder sollte es sich erweisen, dass die zugrunde liegenden Erwartungen nicht eintreten beziehungsweise Annahmen nicht korrekt waren, können die tatsächlichen Ergebnisse, Leistungen und Erfolge der ProCredit Holding (sowohl negativ als auch positiv) wesentlich von denjenigen Ergebnissen abweichen, die ausdrücklich oder implizit in der zukunftsgerichteten Aussage genannt worden sind. Über die gesetzlichen Anforderungen hinaus übernimmt die ProCredit Holding keine Verpflichtung und beabsichtigt auch nicht, diese zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren oder bei einer anderen als der erwarteten Entwicklung zu korrigieren.