ProCredit Gruppe setzt profitables Wachstum im dritten Quartal fort

• Starker Anstieg des Kundenkreditportfolios um 8,5 % seit Jahresbeginn; Kundeneinlagen wachsen um 8,9 %
• Konzernergebnis von 33,4 Mio. EUR seit Jahresbeginn entspricht einer Eigenkapitalrendite von 5,6 % bei stabilem operativem Aufwand und verbessertem Ergebnis vor Steuern und Risikokosten
• Annualisierte Risikokosten von 56 Basispunkten bei weiterhin stabilem Anteil notleidender Kredite von 2,3 % und einem Risikodeckungsgrad von 98,5 %
• Solide Kapitalausstattung mit harter Kernkapitalquote (CET1 fully loaded) von 14,1 %
• Gewinnverwendungsvorschlag für das Geschäftsjahr 2019 beschlossen

Frankfurt am Main, 12. November 2020 – Die schwerpunktmäßig in Südost- und Osteuropa tätige ProCredit Gruppe verzeichnete zum Ende des dritten Quartals unter den herausfordernden Rahmenbedingungen der COVID-19-Pandemie gute Geschäfts- und Finanzergebnisse. Das Wachstum des Kundenkreditportfolios lag für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres bei 8,5 % bzw. 408 Mio. EUR und damit leicht über dem Wachstumsniveau des Vorjahres (9M 2019: +8,3 % / +318 Mio. EUR). Das Wachstum in den Kundeneinlagen war mit 8,9 % bzw. 384 Mio. EUR ähnlich stark. Das Konzernergebnis von 33,4 Mio. EUR (9M 2019: 44,0 Mio. EUR) ist vor allem durch eine Verbesserung des Zinsergebnisses geprägt, das durch höhere Aufwendungen aus der Risikovorsorge überkompensiert wurde. Die Verbesserung des Kosten-Ertrags-Verhältnisses um 1,9 Prozentpunkte auf 66,5 % reflektiert die deutliche Steigerung des Ergebnisses vor Steuern und Risikovorsorge um 4,6 Mio. EUR auf 63,0 Mio. EUR.

Der Vorstand bewertet diese Ergebnisse positiv: „Mit unserem verantwortungsbewussten Banking-Ansatz haben wir den Anspruch, gerade in schwierigen Zeiten ein zuverlässiger Partner für KMU zu sein. Sowohl unsere Mitarbeiter als auch unsere Kunden passen sich den schwierigen Rahmenbedingungen, die sich aus der Pandemie ergeben haben, bemerkenswert gut an. Wir konnten unsere Kundenbeziehungen weiter vertiefen, was uns ermöglicht hat eine weiterhin hohe Portfolioqualität zu gewährleisten und gleichzeitig unsere Geschäftsaktivitäten auszubauen. Wir erachten die Eigenkapitalrendite von 5,6% als ein gutes Ergebnis. Obwohl die Risikokosten über dem Niveau der Vorjahre liegen, denken wir, dass sie, unter Berücksichtigung der herausfordernden Umstände in diesem Jahr, vergleichsweise gering ausgefallen sind. Unsere Ergebnisse spiegeln nachhaltige finanzielle Performance und positive soziale Wirkung wider.“

Das Wachstum des Kundenkreditportfolios wurde in erster Linie im Bereich der Investitionskredite und im grünen Portfolio erzielt. Das Wachstum von Investitionskrediten betrug seit Jahresbeginn 187 Mio. EUR, oder 8,1 %. Im grünen Portfolio konnte seit Jahresbeginn ein starker Zuwachs von 158 Mio. EUR, oder 19,9 % verzeichnet werden. Insgesamt trug das grüne Portfolio damit fast 40 % zum Gesamtwachstum bei und hält jetzt einen Anteil am Gesamtportfolio von 18,3 %.

Dem Kreditportfoliowachstum der ersten neun Monate steht ein Anstieg der Kundeneinlagen um 384 Mio. EUR oder 8,9 % gegenüber. Das Einlagenwachstum ist insbesondere auf eine Zunahme von Sichteinlagen zurückzuführen. Die Liquiditätsdeckungsquote (Liquidity Coverage Ratio, LCR) der Gruppe lag zum 30. September 2020 bei 149 %.

Das Konzernergebnis von 33,4 Mio. EUR wurde im Vorjahresvergleich der ersten neun Monate durch eine deutliche Verbesserung des Zinsergebnisses sowie eine leichte Reduktion der operativen Aufwendungen positiv beeinflusst, was allerdings durch höhere Aufwendungen der Risikovorsorge überkompensiert wurde. Das starke Portfoliowachstum glich dabei einen leichten Rückgang der Nettozinsmarge um 0,2 Prozentpunkte auf 2,9 % seit Jahresbeginn mehr als aus, sodass das Zinsergebnis insgesamt um 7,1 Mio. EUR bzw. 4,9 % auf 150,7 Mio. EUR gesteigert werden konnte. Der Rückgang der Nettozinsmarge ist vor allem auf die Senkung von Leitzinsen in einigen Märkten der ProCredit Gruppe zurückzuführen. Im dritten Quartal konnte in der Mehrheit der ProCredit Banken allerdings ein stabiler bis positiver Trend in der Nettozinsmarge beobachtet werden, was zu einem Anstieg des Zinsergebnisses gegenüber dem zweiten Quartal beitrug. Im Quartalsvergleich stieg das Konzernergebnis deutlich um 3,7 Mio. EUR bzw. 46 % auf 11,7 Mio. EUR an.

Die Aufwendungen der Risikovorsorge erhöhten sich in den ersten neun Monaten des Jahres 2020 um 18,7 Mio. EUR auf 21,1 Mio. EUR. Das entspricht annualisierten Risikokosten von 56 Basispunkten. Die Aufwendungen resultierten vor allem aus einem Anstieg des Portfolios in der Stufe 2 sowie aus dem Gesamtwachstum im Kundenkreditportfolio. Darüber hinaus führte die Verschlechterung der makroökonomischen Aussichten insbesondere für die Jahre 2020 und zum Teil 2021 zu einem Anstieg der Risikovorsorge in allen drei Stufen von insgesamt ca. 8 Mio. EUR. Der Anteil notleidender Kredite reduzierte sich leicht auf 2,3 % (Jahresende 2019: 2,5 %), ihr Risikodeckungsgrad stieg von 89,1 % auf 98,5 %.

Der Provisionsüberschuss stieg im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 1,5 Mio. EUR auf 12,1 Mio. EUR und ist im Wesentlichen auf die Erholung von Transaktionsvolumen im nationalen und internationalen Geldverkehr zurückzuführen. Im Jahresvergleich liegt der Provisionsüberschuss für die ersten neun Monate mit 34,7 Mio. EUR um 4,2 Mio. EUR unterhalb des Vorjahres.

Die operativen Aufwendungen verringerten sich seit Jahresbeginn um 1,0 Mio. EUR auf 125,1 Mio. EUR, was hauptsächlich auf einer Reduktion der administrativen Aufwendungen beruht. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis verbesserte sich weiter um 1,9 Prozentpunkte auf 66,5 %.

Die Kapitalausstattung der ProCredit Gruppe ist weiterhin solide. Die harte Kernkapitalquote (CET1 fully loaded) lag zum 30. September 2020 mit 14,1 % auf dem Niveau vom Jahresende 2019. Risikogewichtete Aktiva reduzierten sich trotz des starken Portfoliowachstums unter anderem aufgrund der vorgezogenen Einführung neuer Risikogewichte für KMU-Engagements durch das EU-Parlament im Juni 2020. Im Kernkapital sind das Konzernergebnis von 2019 und des ersten Halbjahres 2020 berücksichtigt. Entsprechend der Dividendenpolitik der ProCredit Holding berücksichtigen die Kapitalquoten der ProCredit Gruppe bereits den Abzug von Dividenden von einem Drittel des Konzernergebnisses von 2019 sowie des ersten Halbjahres 2020. Die komfortable Kapitalausstattung wird weiterhin von einem Verschuldungsgrad von 9,8 % (31. Dezember 2019: 10,8 %) unterstrichen.

Der Vorstand der ProCredit General Partner AG hatte gestern nach Beratung mit dem Aufsichtsrat beschlossen, der außerordentlichen virtuellen Hauptversammlung der ProCredit Holding AG & Co. KGaA, die am 10. Dezember 2020 stattfinden wird, vorzuschlagen, den Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2019 (96.508.787,06 EUR) in voller Höhe auf neue Rechnung vorzutragen.

Der Aufsichtsrat hat dieser Entscheidung, die den Empfehlungen der Europäischen Zentralbank und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) folgt, wonach Banken bis zum 1. Januar 2021 keine Dividenden ausschütten sollen, zugestimmt.

Der Vorstand bekräftigt in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat seine Absicht, der ordentlichen Hauptversammlung der ProCredit Holding AG & Co. KGaA im Jahr 2021 einen Gewinnverwendungsvorschlag zu unterbreiten, der dem Ausbleiben einer Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2019 Rechnung trägt und der im Einklang mit der geltenden Dividendenpolitik der ProCredit Holding steht. Dieser Vorschlag wird den dann bestehenden Empfehlungen der Aufsichtsbehörden für Dividendenzahlungen Rechnung tragen.

Bis zu dem Zeitpunkt dieser Entscheidung werden in Bezug auf das Geschäftsjahr 2019 weiterhin 17,7 Millionen EUR vom regulatorischen Kapital der ProCredit Gruppe abgezogen.

In Anbetracht des starken Wachstums in den ersten neun Monaten 2020 geht der Vorstand davon aus, dass das Gesamtwachstum des Kundenkreditportfolios zum Jahresende am oberen Rand der Prognose von 8 % bis 10 % liegen wird. Weiterhin wird für das Gesamtjahr 2020 eine positive, aber im Vergleich zum Vorjahr geringere Eigenkapitalrendite erwartet, wobei die Risikokosten möglicherweise unter dem im August prognostizierten Wert von ca. 75 Basispunkten liegen könnten. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis wird voraussichtlich leicht unter der ursprünglichen Prognose von ca. 70 % liegen. Die harte Kernkapitalquote (CET1 fully loaded) wird zum Jahresende komfortabel bei über 13 % erwartet. Die heute noch nicht vorhersehbaren Auswirkungen der seit Oktober 2020 in Europa anschwellenden erneuten Pandemiewelle sowie die Einführung zusätzlicher Restriktionen für nationalen und internationalen Handel sind wesentliche Risikofaktoren für diese Prognose.

Die Quartalsmitteilung zum Stichtag 30. September 2020 steht ab heute in deutscher und englischer Sprache auf der Webseite der ProCredit Holding im Bereich Investor Relations unter https://www.procredit-holding.com/de/investor-relations/berichte-und-veroffentlichungen/finanzberichte/ zur Verfügung.

Kontakt:
Andrea Kaufmann, Group Communications, ProCredit Holding, Tel.: +49 69 95 14 37 138,
E-Mail: Andrea.Kaufmann@procredit-group.com

Über die ProCredit Holding AG & Co. KGaA
Die ProCredit Holding AG & Co. KGaA mit Sitz in Frankfurt am Main, Deutschland, ist die Muttergesellschaft der entwicklungsorientierten ProCredit Gruppe, die aus Geschäftsbanken für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit operativem Fokus auf Südost- und Osteuropa besteht. Zusätzlich zu diesem regionalen Schwerpunkt ist die ProCredit Gruppe auch in Südamerika und in Deutschland tätig. Die Aktien des Unternehmens werden im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt. Zu den Ankeraktionären der ProCredit Holding AG & Co. KGaA gehören die strategischen Investoren Zeitinger Invest und ProCredit Staff Invest (die Investment-Vehikel für ProCredit Mitarbeiter umfasst), die niederländische DOEN Participaties BV, die KfW und die IFC (Weltbankgruppe). Die ProCredit Holding AG & Co. KGaA unterliegt als übergeordnetes Unternehmen im Sinne des Kreditwesengesetzes der Bundesrepublik Deutschland auf Konzernebene der Aufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und die Deutsche Bundesbank. Weiterführende Informationen erhalten Sie im Internet auf der Webseite www.procredit-holding.com.

Zukunftsgerichtete Aussagen
Diese Mitteilung enthält Aussagen, die sich auf unseren künftigen Geschäftsverlauf und künftige finanzielle Leistungsparameter sowie auf künftige die ProCredit Holding betreffende Vorgänge oder Entwicklungen beziehen und zukunftsgerichtete Aussagen darstellen können. Solche Aussagen beruhen auf den gegenwärtigen Erwartungen und bestimmten Annahmen des Managements der ProCredit Holding, von denen zahlreiche außerhalb des Einflussbereichs der ProCredit Holding liegen. Sie unterliegen daher einer Vielzahl von Risiken, Ungewissheiten und Faktoren. Sollten sich eines oder mehrere dieser Risiken oder Ungewissheiten realisieren oder sollte es sich erweisen, dass die zugrunde liegenden Erwartungen nicht eintreten beziehungsweise Annahmen nicht korrekt waren, können die tatsächlichen Ergebnisse, Leistungen und Erfolge der ProCredit Holding (sowohl negativ als auch positiv) wesentlich von denjenigen Ergebnissen abweichen, die ausdrücklich oder implizit in der zukunftsgerichteten Aussage genannt worden sind. Die ProCredit Holding übernimmt keine Verpflichtung und beabsichtigt auch nicht, diese zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren oder bei einer anderen als der erwarteten Entwicklung zu korrigieren.